300
Balkangebirge mit seinen Nebengebirgen liefert Gold, Silber, Eisen,
Kupfer, Schwefel, Steinsalz, Meerschaumstein und Marmo/
Auch an schönem Vieh ist kein Mangel. Man hat edle Pferde,
Esel, Maulthiere, Kamele, Schafe, Ziegen, Wildpret, und
die See liefert Fische im Überfluß. Schweinefleisch darf der Türke
nach seinem Koran nicht essen, und Wein nicht trinken, weßhalb Wein
und Schweine seltene Produkte in diesem Lande sind.
Von dem großen türkischen Reiche, das einst den christlichen Völ-
kern in Europa furchtbar war, ist das prächtig gelegene Konstantinopel
(türkisch Stambul) die Haupt- und Residenzstadt, eine sehr wich-
tige Handelsstadt mit y2 Million Einwohnern und einem Seehafen an
der Meerenge, welche das schwarze Meer mit dem Meere Mar-
mora verbindet. Letzteres ist durch die Dardanellenstraße
mit dem Archipelagus oder Jnselmeer verbunden. An diesem
liegt die Stadt Salonichi (früher Tessalonich).
Bis in das zweite Jahrzehend dieses Jahrhunderts gehörte zum
türkischen Reiche auch das in alten Zeiten durch seine Weltweisen,
Dichter, Staatsmänner, Baukünstler und Maler, wie durch
Heldenmuth aller seiner Bewohner berühmte Griechenland, welches
aus dem Festlande und aus vielen Inseln im ageischen oder grie-
chischen Meere besteht. Im Jahre 1821 erhoben sich die Griechen
gegen die Türken, erkämpften im Jahre 1829 ihre Unabhängigkeit und
bilden seitdem ein eigenes, selbstständig Königreich Griechenland. Die
Städte im Lande sind nicht bedeutend, denn die Haupt- und Residenz-
stadt Athen zählt nur 35,000 Einwohner; die einst so blühende Stadt
Corinth, in der Paulus lehrte, findet ihr hier am Meerbusen von
Corinth. Von Sparta und Theben sind nur noch Trümmern da.
14. Der Olymp.
Nördlich von Larissa, im türkischen Thessalien, streckt sich ein roman-
tischer, aber öder Landstrich dem Meere zu. Schweigen und Einsamkeit
beherrschen ihn so, wie einst der Lärm der Menschen, die sich auf diesem Boden
drängten Man sieht hie und da Überreste griechischer Straßen, wo kein Fuß
rnehr wandelt. Einige Maisfelder in den Thälern und künimerliche Olivcn-
pslanzungen sind die einzigen Zeichen gegenwärtiger Cultur. Zerstörte Dörfer
und verwilderte Baumpflanzungen deuten auf eine noch vor Kurzem reichere
Bevölkerung hin.
Dort erhebt sich der Olymp, ein Berg von 6500 Fuß Höhe. Die ältesten
Griechen hielten ihn für den höcbsten Berg, für den Mittelpunkt der Erde. Dort
oben, meinten sie, sei die Behausung der zwölf obersten Götter, deren Haupt sie
Zeus, die Römer Jupiter nannten. Versetzen wir uns auf seinen Gipfel!
Welch ein Umblick I Ein Land breitet sich vor uns aus, in dem ehemals zwanzig
berühmte Völkerschaften lebten. Dies setzt so entvölkerte Thessalien und jenes
verwüstete Altgriechen land, sie zählten einst über hundert mächtige Städte;
ihre blühenden Felder waren mit Dörfern und Flecken bedeckt; überall drängten
sich Wohnungen, Tempel und die Denkmäler des Gedeihens, des Überflusses, der
Gesittung und Bildung. — Der Griechen Unternehmungsgeist, ihr Sinn und ihre
Kraft höhlten an diesen Küsten tiefe Häfen aus, trockneten pesthauchende
Sümpfe und bedeckten die verödeten Gewässer mit ihren Schiffen, deren Flaggen
elfe damals bekannten Meere beberrsebten. Was ist aeworden ans all' diesem in
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Larissa
Extrahierte Ortsnamen: Meerschaumstein Europa Konstantinopel Stambul Griechenland Griechenland Athen Sparta Theben Thessalien Thessalien
Auf der südlichen Spitze von Afrika, im Kapland, ist das evan-
gelische Christenthum die herrschende Religion, die sich immer weiter
nach Norden im Innern hinein ausbreitet. — Die Juden sind in
Nordafrika zahlreich.
Die Inseln um Afrika sind im indischen Meere: Madagas-
kar, Moritzinsel und Bourbon; im atlantischen Meere: 'St.
Helena, wo Napoleon I. im Jahre 1821 starb und die Ostindien-
fahrer frisches Wasser nehmen, die 12 kanarischen Inseln, das
Vaterland der Kanarienvögel, Madeira und die 9 Azoren.
30. Ägypten.
Ägypten, dieses durch seine natürliche Beschaffenheit, wie durch uralte Denk-
male menschlicher Kunst und Thätigkeit gleich merkwürdige Land, ist von Kanaan,
wo Jakob wohnte, nur durch einen Theil des nördlichen Arabiens getrennt.
Es ist das nord-östliche Land von Afrika und hängt durch die Landenge
Suez, welche zwischen dem mittelländischen und rothen Meree oder dem ara-
bischen Meerbusen liegt, mit Asien zusammen. Das Land wird der Länge
nach von dem großen Nilfluffe durchströmt, welcher sich in mehreren Armen in
das mittelländische Meer ergießt. Durch diesen Fluß wird das Thal, wel-
ches er durchströmt, regelmäßig jeden Sommer überschwemmt und dadurch ver-
mittels des zurückbleibenden Schlammes überaus fruchtbar gemacht, so daß bei
der heißen Beschaffenheit des Klimas in einem Jahre mehrfache Ernten stattfinden,
und ein großer Überfluß, besonders an verschiedenen Getreidearten erzeugt wird.
Nicht selten aber hat dieser faulende Nilschlamm auch die Pest verursacht, welche
sich von Ägypten her schon öfter verheerend verbreitet hat. Die ausnehmende
Fruchtbarkeit des Nilthals erklärt uns den frühern Anbau desselben, und
dieser, so wie die eigenthümliche Beschaffenheit des Landes selbst, die frühere Aus-
bildung mehrerer Gewerbe, Künste und Kenntnisse in Ägypten, z. B. des Acker-
baues, des Kanalbaues, der Baukunst, Meßkunst u. s. w. Als Jakob
mit den Seinigen dahin wanderte, war Ägypten schon ein geordneter Staat und
zum Theil stark bevölkert. Schon vor länger als 3000 Jahren baute man
Wohnungen aus gebrannten Ziegelsteinen oder gehauenen Felsstücken. Von der
Beharrlichkeit und Kunst in Aufführung großer Bauwerke in einer Zeit, die über
alle unsere Nachrichten hinausgeht, zeugen noch heute die Obelisken,das sind 50 bis
180 Fuß hohe, spitz zulaufende Säulen, oft aus einem einzigen Steine, deren
einige später, als die Römer Herren von Ägypten waren, nach Nom gebracht
und daselbst aufgerichtet worden sind. Noch bewundernswürdiger sind die Pyra-
miden, große viereckige, spitz zulaufende Gebäude, 200 bis 800 Fuß hock, mit
inneren Gemächern ohne Thüren und Fenster. Sie dienten wahrscheinlich zu Grab-
mälern für die Könige; wenigstens hat man in ihnen viele einbalsamirte Leichname
oder Mumien gefunden, deren man mehrere auch nach Europa gebracht hat.
Auch die Schreibkunst war in Ägypten schon frühe bekannt. In den älte-
sten Leiten aber schrieben die Menschen auf Stein und Holz. Später schrieben
die Ägypter auf Blätter der Papierstaude. Indessen eine Buchstabenschrift
kannten sie noch nicht; sondern zeichneten ganze Figuren zum Ausdruck des
Gedankens. So z. B. bedeutete eine Schlange, die sich in den Schwanz biß, die
Zeit oder den Kreislauf des Jahres; ein Auge die Vorsicht u. s. w.
Diese Bilder- und Zeichenschrift nannte man Hieroglyphen. Die weit
vollkommenere und leichter verständliche Buchstabenschrift ist eine Erfindung der
Phönizier, eines handeltreibenden Volkes, welches in Asien, nördlich von
Canaan am mittelländischen Meere wohnte.
Die bedeutendsten Städte Ägyptens sind Alexandrien und Kairo.
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Extrahierte Personennamen: Helena Napoleon_I. Jakob Jakob
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nordafrika Afrika Kanaan Arabiens Afrika Suez Meree Europa Asien Kairo
399
aber auch Gebräuche, Sitten und Lebensart mit sich bringen; denn nach
ihrer Lebensart sind die Bewohner der Erde gar sehr von einander ver-
schieden, und man theilt die ganze Menschheit hiernach in drei Haupt-
klassen: in wilde Völker, Hirtenvölker und gesittete Völker.
Wilde Völker giebt es vorzüglich noch in Australien, in Asien
und Afrika. Sie säen und pflanzen nicht, sie sorgen überhaupt nicht
für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn der
Hunger sie dazu treibt. Ihre Hauptbeschäftigung ist daher Jagd oder
Fischerei. Sie haben keine Gesetze und keine Obrigkeit; der Stärkste
oder der Geschickteste ist gewöhnlich ihr Anführer, wenn sie auf die
Jagd gehen oder in den Krieg ziehen. — Die Hirtenvölker leben
bloß von der Pflege des Viehes. Sie haben ein Eigenthum, nämlich
ihre He erden, und ziehen mit diesen aus einer Gegend in die andere,
um Weideplätze aufzusuchen, und darum wohnen sie nicht, wie wir, in
festen Häusern, sondern in beweglichen Hütten oder Zelten. — Nur
gesittete Völker bebauen das Feld und treiben allerlei Handwerke
und Künste, sind durch Wissenschaften gebildet, und besitzen also
mehr Verstand und mehr Kenntnisse als die wilden und Hirten-
völker. Sie wohnen in festen Häusern, mehrere Familien bauen sich
nahe bei einander an, und bilden so Dörfer und Städte oder
Gemeinden. Gesittete (civilisirte — cultivirte) Völker haben Obrig-
keiten (Kaiser, Könige, Herzoge, Präsidenten u. s. w.) und leben nach
bestimmten Gesetzen; sie bilden Staaten: Monarchien (absolute
oder konstitutionelle), oder Republiken. —
Die Menschen unterscheiden sich aber auch nach ihrer Körper-
beschaffenheit: nach Gestalt, Hautfarbe, Gesichtszügen, Bildung des
Schädels und der Haare. Diese Unterscheidung nennt man Racen-
Unterschiede, und hiernach theilt man die Menschheit ein in: 1. die
kaukasische Race, mit weißer Hautfarbe, — der schönste und bildungs-
fähigste Stamm (Europa, Westasien, Nordafrika); 2. die Mongolische
Race, mit gelber Hautfarbe, schiefliegenden Augen, hervorstehenden
Backenknochen, flachem Schädel und schwarzem Haar (Süd- und Ost-
asien, Nordeuropa und die nördlichsten Amerikaner); 3. die äthiopische
oder Neger-Race, mit schlvarzer Hautfarbe, aufgeworfenen Lippen und
krausem, wolligem Haar (West- und Südafrika); 4. der amerikani-
sche Menschensiamm, mit rothbrauner Hautfarbe, kleinen, tieflie-
genden Augen, gebogener Nase und schlicht herabhängendem Haar (in
Amerika allein); 5. die malaische Race ist den Negern sehr ähnlich,
nur daß ihr die rothen Lippen und das wollige Haar fehlen, auch ist
ihre Hautfarbe braun (Australien und Südostasien).
Ferner unterscheiden sich die Menschen nach den Sprachen, die
sie reden, und eben nach seiner Sprache kann man den Bildungszustand
eines Volkes am besten beurtheilen; denn die Sprache ist ein Spiegel
des innern, geistigen Lebens des Menschen. Man rechnet auf
der ganzen Erde etwa 3000 verschiedene Sprachen. Viele von diesen
Sprachen, wie die lateinische, sind ausgestorben, d. h. kein lebendes
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Extrahierte Ortsnamen: Australien Asien Afrika Europa Westasien Nordafrika Nordeuropa Amerika
Vorwort.
„Die Welt liegt uns als ein in einander fließendes Meer verwirrter Anschauungen
vor Augen; die Sache des Unterrichts ist es, daß er die Verwirrung, welche in
dieser Anschauung liegt, aufhebe, die Gegenstände unter sich sondere, die
ähnliche» und zusammengehörigen in ihrer Vorstellung wieder vereinige, sie
alle in uns zu deutlichen Begriffen erhebe. Und dieses thut er, indem er
»ns die-in einander fließenden, verwirrten Anschauungen einzeln vergegen-
wärtigt, dann uns diese vereinzelten Anschauungen m verschiedenen wan-
delbaren Zuständen vor Augen stellt, und endlich dieselben mit dem
ganzen Kreise unseres übrigen Wissens in Verbindung bringt."
Pestalozzi.
»So lange die Lesebücher, die eigentlichen Unterrichtsbücher der Schule, nicht mit dem
nächsten Anschauungskreise anheben und in gehöriger Stufenfolge
denselben, von Anschauung zu Anschauung fortschreitend, erweitern, so lange
wird es um unsere Schulen nicht besier. Die Lesebücher müssen mit eisernem
Bande Lehrer und Schüler nöthigen, den Weg der Anschauung z« ver-
folgen. Das ist die Aufgabe der Lesebücher. Es ist eine schwierige, vielfach
versuchte, aber bis zur Stunde nicht gelöste."
M. Wagner.
Äm Schluffe des Vorwortes zur ersten Auflage des »Lehr- und Lesebuchs
für die Mittelklaffen" wurde bereits bemerkt, daß die Bearbeitung eines Lese-
buchs für Oberklassen, welches sich eng an das für Mittelklassen anschließen, nach
denselben Grundsätzen den geistigen Gesichtskreis der Schüler über den unmittel-
baren Anschauungskrcis hinaus von Stufe zu Stufe immer mehr erweitern und
dennoch übrigen grammatischen Sprachübungsstoff: die Musterstücke
aus dem Ii. und Iv. Theil des Praktischen Lehrganges für den
gesammten deutschen Sprachunterricht von L. Kellner enthalten
werde, bereits begonnen sei. Die freundliche Aufnahme und die vielen aner-
kennenden Beurtheilungen, welche dem „Lehr- und Lesebuche für die Mittelklassen"
in den verschiedensten Gegenden unseres Vaterlandes zu Theil geworden, haben
den Verf. nicht wenig ermuntert, die Bearbeitung des rc. Buches für die Ober-
klassen rüstig zu fördern, und indem derselbe das Vergnügen hat, cs hiermit
unter dem Titel „Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und
Weltkunde für die Oberklassen der Volksschule" der deutschen Jugend
und deren Lehrern schon so bald übergeben zu können, möge ihm hier nur die
Bemerkung gestattet sein, daß er sich nach besten Kräften bestrebt hat, das
Eingangs bezogene Versprechen zu lösen.
Das vorliegende „Lehr- und Lesebuch" zerfällt in 4 Abschnitte: I. das
Vaterland, Ii. die Erde, Ii!. die Welt und Iv. der Mensch. Vor
allem war bet Anordnung des Stoffes der Grundsatz leitend, „vom Be-
kannten zum Unbekannten" — „vom Nähern zum Entfernter»" fort-
zuschreiten — das Unbekannte an das Bekannte anzuknüpfen, und damit
zu vergleichen, um so alles über den unmittelbaren Anschauungskreis Hinaus-
liegende: fremde Gemeinden, Kreise, Bezirke, Provinzen, Staaten,
Länder, Erdtheilc — fremde Thiere, Pflanzen, Mineralien —
fremde Menschen rc. auf den unmittelbaren Anschauungskreis zu beziehen
und durch denselben klar zu machen: fremde Gemeinden durch die eigene —
unbekannte Thiere durch bekannte u. s. w. — Von ausgezeichneten Schul-
männern ist seit Pestalozzi wiederholt der Grundsatz ausgesprochen worden, „daß
der Mensch — das Kind — vor allen Dingen in seinen nächsten
Verhältnissen zur Natur und zur Menschheit einheimisch werden
müsse, bevor man ihm einen weitern Kreis der Erkenntniß giebt."
Verf. hat sich bemüht, diesen Grundsatz in Anlage und Durchführung seiner
beiden „Lehr- und Lesebücker", welche ein zusammengehörendes,
organisches Ganze bilden, strenge zu befolgen. Denn nachdem das Kind
«n der leitenden Hand des Lehrers durch das „Lehr- und Lesebuch für die
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TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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169
Wien, Berlin, Elberfeld, Frankfurt a. M., Frankfurt
a. d. O., Breslau, Prag, Augsburg w.
6. Ein solches Land, mit fo vielen reichen Gaben, Eigenschaften
und Kräften ausgestattet, ist von der Natur unverkennbar bestimmt^
ein großes und starkes Volk zu ernähren. Auch ist das Land nicht
umsonst bestimmter Grenzen beraubt gegen Morgen, wie gegen Abend
und selbst gegen Mitternacht. Die Bewohner dieses herrlichen Landes
können sich gegen den Neid, die Habsucht und den Ubermuth benachbarter
Völker auf nichts bester verlassen, als auf Gott und ihre eigene Kraft.
Es giebt für sie keine Sicherheit, als in ihrem festen Zusammen-
halten, in ihrer Einigkeit, in ihrer sittlichen Macht. Und mehr
als einmal haben die Bewohner Deutschlands die Wahrheit des alten
Spruches erfahren: „Eintracht giebt Macht!" — Darum bilden
auch die 35 Staaten Deutschlands einen Bund, den deutschen Bund,
der zum Zwecke hat: „die Erhaltung der äußern und innern
Ruhe Deutschlands und die Unverletzlichkeit der einzelnen
Staaten." Jeder dieser Staaten schickt Gesandte nach Frankfurt
am Main zur Bundesversammlung, welche die gemeinsamen An-
gelegenheiten Deutschlands zu besorgen hat.
7. Wie der Staat, in welchem wir wohnen, unser Vaterland
im engern Sinne, so ist Deutschland im weitern Sinne unser-
Vaterland. Die Bewohner dieses unseres großen Vaterlandes —
wenn auch nach den verschiedenen Stämmen und Staaten getrennt
und verschieden — sind doch durch Sitten, Gebräuche, Gesetze
und einerlei Sprache, die deutsche Sprache, miteinander verbunden
und bilden in dieser Verbindung ein Volk oder mit einem fremden.
Worte: eine Nation. Zum deutschen Volke gehören abar nicht bloß-
die Bewohner der deutschen Bundesstaaten, sondern man rechnet
dazu alle, welche die deutsche Sprache reden und deutsche Sitte
pflegen, mögen sie in der Schweiz, im Elsaß, in Schleswig, in
Ungarn rc., oder gar in Amerika wohnen.
„Ans Vaterland, ans theure, schließ dich an,
Das halte fest mit deinem ganzen Herzen!
Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft;
Dort in der fremden Welt stehst du allein,
Ein schwaches Rohr, das jeder Sturm zerknickt."
* (Fr. Schiller.)
2. Das deutsche Volk.
In Hinsicht der körperlichen Beschaffenheit weichen die Deut-
schen nach den einzelnen Landstrichen stark von einander ab. Rauhere
oder mildere Luft, Nahrung, Lebensweise, selbst Bildung und Kleidung
tragen zu dieser Abweichung bet. Im allgemeinen bemerkt man an
den Männern einen hohen, schlanken Wuchs. Das Gesicht ist oval, die
Hautfarbe weiß, und Haare und Augen heller im Norden, als im Süden.
In Norddeutschland findet man meist blaue und hellgraue, in Süddeutsch-
land vorherrschend dunkelgraue und dunkelbraune Augen. Das weibliche
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Extrahierte Personennamen: Schiller
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Elberfeld Frankfurt_a._M. Frankfurt Breslau Prag Augsburg Deutschlands Deutschlands Deutschlands Frankfurt
am_Main Deutschlands Deutschland Schweiz Elsaß Schleswig Ungarn Amerika Norddeutschland
170
Geschlecht hat ebenfalls einen schlanken Wuchs, und eine sehr weiße
Hautfarbe zeichnet die Mädchen in Norddeutschland und die Groß-
städterinnen aus.
Die gewöhnlichsten Nahrungsmittel in Deutschland sind Roggen-
sschwarz-) Brod, in Westphalen Pumpernickel genannt, und Wetz en-
(Weiß-)Brod — Kartoffeln, besonders in den Gebirgsgegenden, wo
man sie täglich genießt und sie auf die mannigfaltigste Weise wohlschmeckend
zu bereiten weiß — Fleisch und Fische mehr in Norddeutschland als
in Süddeutschland — Mehlspeisen und Gemüse mehr in Schwaben,
Bayern und Österreich als im Norden — Kaffee, seit 100 Jahren all-
gemein verbreitet und bei den niedern Ständen oft die Stelle der
Mahlzeit vertretend — Bier, am meisten in Norddeutschland, in Sachsen
und Bayern— Wein mehr im Süden als im Norden, Obstwein in
den Maingegenden am stärksten verbreitet, Branntwein mehr im
nördlichen Deutschland — Milch vorzugsweise' in den Alpenländern
— Thee an den Küsten der Nordsee. Sehr verbreitet ist auch das
Rauchen und Schnupfen des Tabaks; allein das Kauen des-
selben gilt für gemein und findet sich nur bei der geringsten Volksklasse.
Eine allgemeine Nationaltracht haben die Deutschen nicht. Die
ewig wechselnde, oft lächerliche Mode regiert besonders in den Städten
um so mehr, je größer sie sind, indem die höheren Volksklassen zu-
meist den Modegesetzen gehorchen, welche Paris vorschreibt.
Man findet bei den Deutschen alle Arten von menschlichen Woh-
nungen^ von den elendesten Hütten bis zu den prächtigsten Palästen.
Die Dörfer in Süddeutschland, besonders in den Rheingegenden, zeigen
viele im städtischen Geschmacke erbaute Häuser, gepstasterte Straßen, und
übertreffen oft an Bauart und Einwohnerzahl die Landstädte Nord-
deutschlands. Die Ackersleute wohnen aber gewöhnlich auf einzeln
liegenden Höfen, deren mehrere zusammen einen Weiler ausmachen.
Ganze Striche solcher Weiler, mit ihren Gärten, Äckern, Wiesen —
mit ihren die einzelnen Höfe umgebenden Eschen, Linden, Ulmen —
mit ihren Obstbäumen, welche oft kleine Wäldchen bilden und dem
ermüdeten Landmann Schatten, so wie seinem Hause Schutz gegen die
Stürme gewähren — haben oft das Ansehen eines Parkes, aus dem
hier und da die Spitze eines Kirchthurmes freundlich hervorsteht. Die
armseligsten Wohnungen der Landleute trifft man aber im Osnabrückffchen
und in einem Theil von Ostsriesland, die oft nur aus Rasen oder
Torf aufgeführt und mit ein paar Sparren und Stroh bedeckt sind,
so daß der Reisende oft im Zweifel ist, ob er eine menschliche Wohnung
oder einen Viehstall erblickt.
Was endlich das Volk der Deutschen in Hinsicht seiner Geistes-
bildung anbelangt, so können wir kühn behaupten, daß kein Volk die
Deutschen an geistiger Bildung übertrifft; denn nirgends ist mehr für
Volksunterricht und Volksbildung geschehen, als in Deutschland.
Von Charakter gilt der Deutsche für ehrlich, bieder, fleißig,
ausdauernd und besonnen. Von deutscher Treue und Tapfer-
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Extrahierte Personennamen: Wetz
Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschland Deutschland Weiß-)Brod Norddeutschland Schwaben Bayern Norddeutschland Sachsen Bayern Maingegenden Deutschland Nordsee Paris Rheingegenden Osnabrückffchen Deutschland
147. Die Obcvpfalz.
187
Müller. Eine ganz von den in den übrigen Kreisen ab-
weichende, eigentümliche Einrichtung besteht in der Oberpfalz
für das Bierbrauen, nämlich die sog. Kommunbrauerei.
Durch kurfürstliches Privilegium wurde allen hausgesessenen
Bürgern der Städte und Märkte in der Oberpfalz das
Bierbrauern gestattet. Zur Ausnutzung dieses Privilegiums
entstanden in allen Städten und Märkten nun die gemeinsamen
Braustätten, Kommunbranhäuser, in welchen ein von den
Ortsgemeinden oder den beteiligten Bürgern aufgestellter
Braumeister für die Branberechtigten aus den von ihnen
gelieferten Ingredienzien das Bier bereitet. Wir finden
diese Art der Bierbrauerei noch in der Oberpfalz und infolge
davon in allen Städten und Märkten derselben eine über-
große Anzahl von Bierschenken, welche nach altem Herkommen
ein hölzernes Sechseck oder bloß ein grüner Fichtenbusch au
einer langen, zum Hausgicbel herausragendeu Stange kennt-
lich macht.
X. R e g e n s b u r g.
In dem weiten Halbrund des Thales an der nörd-
lichsten Biegung der Donau erhebt sich die gegenwärtige,
zur Zeit 34300 Einwohner zählende Hauptstadt des ober-
pfälzischen Kreises: Regensbnrg, Lastra r6gina der Römer
und deren wichtigste Festung in der Provinz Rhätien, dem
Gebiete zwischen der Donau, dem Inn und Bodensee bis
zur Etsch. Als die Römer dasselbe im Jahre 15 v. Chr.
erobert hatten, legten sie der Einmündung des Regens in
die Donau gegenüber eine Veste an und benannten sie nach
dem Regen Ca8tra regina. Aus dieser Burg entwickelte sich
allmählich eine mit festem Turm- und Mauerwerk umgürtete
Militärstadt, deren Ausdehnung und Thore uns aus den bei
Ausgrabungen gefundenen Überresten genau bekannt ge-
worden sind.
In den Stürmen der Völkerwanderung wurde das Kastell
der Römer von den feindlichen Barbaren erobert und mit
der daran sich schließenden Stadt zerstört. Als am Anfange
des 6. Jahrhunderts die Bajuwaren von Osten her die Donau
aufwärts zogen, fanden sie die Lage zur Ansiedlnng einladend
und die noch vorhandenen Überreste der römischen Befestigung
zur Verteidigung geeignet. Und sie setzten sich hier fest und
machten Regensburg zur Hauptstadt ihres Stammes und
Herzogtumes, Garibald I,, der erste geschichtlich beglaubigte
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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194. Die ältesten Völker und Reiche,
263
Geschichte.
194. Die ältesten Völker und Reiche.
1. Aus den heiligen Schriften wissen wir, daß die Erde nach
der Sündslut durch die Nachkommen Sems, Chams oder Hains
und Japhets allmählich wieder bevölkert wurde. Die Semiten
breiteten sich besonders über Südwest-Asien, die Hamiten über
Afrika und die Japhetiten im Laufe der Zeit über Europa aus.
Unter den ältesten Völkern sind uns am bekanntesten die
Chinesen, die Babylonier, die Assyrer, die Meder, die Perser,
die Phönizier, die Israeliten, die Griechen und die Römer.
2. Die Chinesen wohnen im östlichen Asien und zeichneten
sich bereits im grauen Altertume durch Ackerbau und Erfin-
dungen aus. Sie bauten schon frühzeitig Reis, Baumwolle,
Thee, gewannen Seide, bereiteten Papier, Porzellan und Gewebe
aus Seide und Baumwolle, erfanden den Kompaß, das Schieß-
pulver und eine Art Bücherdruck und bildeten sich eine aus
ca. 80000 verschiedenen Schriftzeichen bestehende Schriftsprache.
Da sie sich aber bald von allen andern Völkern abschlössen, zu
welchem Zwecke sie an der Nordgrenze ihres Reiches eine 6 m
hohe, eben so dicke und ca. 300 Meilen lange Mauer erbauten,
so blieben sie fast ganz ohne Einfluß auf die Entwickelung
anderer Völker.
3. Die Babylonier oderchald äer wohnten in der Ebene
am unteren Euphrat und Tigris, trieben Ackerbau und Vieh-
zucht und beschäftigten sich außerdem mit Leinwand-, Woll-
weberei und Purpurfärberei. Als erster Regent des Landes
erscheint Nimrod, welcher die Hauptstadt Babylon gründete.
Dieselbe hatte 100 Ellen hohe Mauern mit 250 Türmen und
100 ehernen Thoren. Der 170 m hohe Tempel des Sonner
gottes Bal oder Bel, sowie die später durch die assyrische
Königin Sem iramis erbauten hängenden, d. i. terrassen-
förmig angelegten Gärten gehörten zu den sieben Wunderwerken der
alten Welt. Die Religion der Babylonier war ein Sterndienst.
Wegen ihres Reichtums wurden sie bald von den benachbarten
Völkern beneidet und bedrängt und endlich von den Assyrern
unterjocht. Später jedoch machten sie sich wieder frei, und
unter Nebukadnezar wurde Babylon für kurze Zeit die erste
Weltmacht. Er unterwarf sich Ägypten, Syrien und Phönizien,
eroberte das Reich Juda, zerstörte Jerusalem, führte die Juden
588 in die babylonische Gefangenschaft und soll seine Macht-
über ganz Nordafrika und in Asien bis Persien ausgedehnt
haben. Bald nach seinem Tode zerüel sein Reich, da seine
Nachfolger zu schwach waren, es zusamt. enzuhalten, und schon
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Extrahierte Personennamen: Nebukadnezar
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Europa Asien Syrien Juda Jerusalem Nordafrika Asien
272 203. Deutschland in der Urzeit. — 204. Das alte Deutschland.
Einfachheit, biedere Rechtschaffenheit und strenge Tugendliebe.
Die vornehmsten Römer hielten es noch für keine Schande, den
Acker selbst zu bauen.
203. Deutschland in der Urzeit.
Schon zu der Zeit, als die ägyptischen Könige die
Pyramiden erbauten, war Deutschland von Menschen be-
wohnt. An den seichten Stellen der Seeufer am Fuße der
Alpen in Oberbayern und in der Schweiz schlugen die Ur-
bewohner zahlreiche, zugespitzte Pfähle aus jungen Baum-
stämmen in den weichen Grund. Auf die Pfähle, welche
über den Seespiegel hervorragten, erbauten sie ihre Woh-
nungen und deckten sie mit dem Schilfrohre des Ufers. Noch
heute findet man am Starnbergersee, am Zürichersee re. Reste
von Pfahlbauten nebst Haus und Küchenabfällen. Die Be-
wohner lebten gesellig, hielten Rinder, Schafe und Ziegen;
sie aßen die Frucht des wilden Apfelbaumes, trieben Ackerbau
und buken Brot. Auf ihren Kähnen, welche aus ausgehöhlten
Baumstämmen bestanden, fuhren sie zum Fischfänge aus.
Schon wärmte sich an ihrem Herdfeuer die gezähmte Katze,
und der Hund war der Wächter ihrer Wohnungen.
Die ersten Ansiedler auf deutscher Erde wurden ver-
drängt von unsern Urahnen (den Germanen), welche aus
fernen Landen kamen. Vor Jahrtausenden saßen diese mit
ihren Stammesbrüdern (den Hellenen, Italikern, Kelten und
Slaven) in dem Alpenlande des Himälaya, an den Quellen
des Indus und Oxus. Vor mehr als 12 Jahrhunderten
vor Christus wanderten diese Völker nach Europa aus. Die
Germanen zogen über den Ural nach Skandinavien.
Auf dem kargen Boden dieses Landes gefiel es ihnen
aber nicht lange. Nur ein kleiner Teil des Volkes blieb
daselbst, und ihre Nachkommen bewohnen noch heute diese
Halbinsel. Der größere Teil derselben ergoß sich wie ein
gewaltsamer Strom über Deutschland und vernichtete die
hier ansüßigen Kelten oder schob sie zur Seite.
204. Das alte Deutschland um die Zeit der Geburt
Christi.
Ob unsere Altv ät er schon zur Zeit ihrer
Einwanderung in Deutschland den Ackerbau betrieben,
kann uns niemand mit Gewissheit sagen; aber um die
Zeit der Gehurt Christi war das Land schon vielfältig
bebaut. Dies berichtet der römische Schriftsteller Tacitus,
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Extrahierte Personennamen: Christus
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Oberbayern Starnbergersee Zürichersee Himälaya Europa Skandinavien Deutschland Deutschland Christi Deutschland Christi
212. Bayern unter den Agilolfingcrn. 281
Die Lehren Muhammeds wurden nach seinem Tode in ein
Buch zusammengefasst, welches Koran heisst. Muhammeds Lehre
wird auch Islam genannt; die Muhammedaner heissen auch Moslemin,
d. h. Gläubige, ihre Kirchen Moscheen, ihre Mönche Derwische.
Weil Muhammed vorgab, auf einer Reise durch alle Himmel im
Monde gewesen zu sein und ein Stück desselben auf die Erde ge-
worfen zu haben, wurde der Halbmond das Zeichen seiner Anhänger.
Die Nachfolger Muhammeds, Kalifen genannt, breiteten den
Islam sowie ihre Herrschaft über einen grossen Teil von Asien
und die Nordküste von Afrika aus. Von da drangen sie über
Gibraltar in Spanien ein. Als sie von dort über Frankreich nach
Konstantinopel zu dringen versuchten, schlug sie der tapfere
Frankenkönig Karl Mar teil (der Hammer) 732 bei Tours (spr. Tür),
trieb sie nach Spanien zurück und verhinderte dadurch die weitere
Ausbreitung des Islam im Abendland.
Die Türken, Araber, Ägypter nebst andern Völkern in Asien
und Afrika sind Bekenner der mohammedanischen Religion.
212. Bayern unter den Agilolfingern.
Allmählich hatten sich die Wogen der Völkerwanderung
gelegt: die unstüt umherschweifenden Völkerschaften waren
zur Ruhe gekommen und hatten wieder dauernde Wohnsitze
gefunden. Nun erhoben sich auf den Trümmern des zusammen-
gebrochenen Römerrciches neue Reiche mit festen und geord-
neten Zuständen. Das wichtigste derselben ist das mächtige
Frankenreich, welches sich zu beiden Seiten des Rheines aus-
breitete. Neben ihm bestand im Osten Germaniens das
Herzogtum der Bajuwaren (Bayern). An Umfang übertraf
dasselbe das heutige Bayern; denn es reichte im Süden
weit in das Alpenland hinein bis an die Quellen der Etsch,
im Osten bis zur Enns, im Norden bis an den Böhmerwald,
das Fichtelgebirg und den Frankenjura, im Westen bis zum
Lech. Die Herrschaft über dieses schöne Land führten Herzoge
aus dem bajuwarischen Edelgeschlechte der A gl lolfinger.
Sie waren die Führer des Heeres im Kriege, die obersten
Richter und Wahrer des Rechts und der Sicherheit im Frieden;
sie beriefen den Landtag und erließen mit dessen Zustimmung
die Gesetze, gingen Bündnisse ein, erklärten Krieg und schlossen
Frieden. Ihren Sitz hatten sie in Regensburg. Der Anfang
ihrer Herrschaft fällt in das 6. Jahrhundert.
Über 200 Jahre hatte sich das Herzogtum Bayern
neben dem Frankenreiche erhalten und war während dieser
Zeit von Herrschern aus heimischem Geschlechte regiert worden
Für die Dauer konnte es jedoch dem mächtigen Frankenre^e
gegenüber seine Selbständigkeit nicht bewahren. Als einer
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Muhammeds Muhammeds Muhammed Muhammeds Karl_Mar Karl
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Spanien Frankreich Konstantinopel Spanien Asien Afrika Germaniens Bayern Böhmerwald Frankenjura Regensburg